Bluthochdruck – eine der großen Gesundheitsgefahren

Der Bluthochdruck gehört zu den häufigen chronischen Erkrankungen unserer Gegenwart. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass erhöhter Blutdruck zu einer großen globalen Gesundheitsgefahr aufgerückt ist.1 Die Problematik: Ein zu hoher Blutdruck wird häufig erst spät erkannt, da er keine Schmerzen verursacht. Der erhöhte Blutdruck kann so über einen längeren Zeitraum die Blutgefäße belasten und schädigen. Ein hoher Blutdruck gilt beispielweise als Hauptverursacher für einen Schlaganfall (bis zu 12-fach erhöhtes Risiko).

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Daher gilt es, den Blutdruck konsequent und regelmäßig zu kontrollieren. In den letzten Jahren hat sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts der Anteil der Behandelten mit Blutdruck im derzeitigen Zielbereich von 140/90 mmHg auf 70 % erhöht. Allerdings liegen 60 % der Erwachsenen mit ihren Werten außerhalb des Optimums von 120/80 mmHg.1 Beim Blutdruck wird der systolische bzw. obere und diastolische bzw. untere Wert gemessen. Der systolische Blutdruck (Systole [griechisch] = das Zusammenziehen) entsteht, wenn das Blut aus dem Herzen stoßartig in die Hauptschlagader gepumpt wird, was den Blutdruck in den Gefäßen kurz ansteigen lässt. Der diastolische Blutdruck (Diastole [griechisch] = die Ausdehnung) entsteht, wenn kein weiteres Blut in die Hauptschlagader gepumpt wird. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt bislang, dass bei einem Bluthochdruck die Werte möglichst unter 140 zu 90 mmHg gesenkt werden sollten.

Neuer Grenzwert bei Bluthochdruck empfohlen

Eine große amerikanische Studie hat nun gezeigt, dass zumindest für bestimmte Bluthochdruckpatienten ein systolischer Zielwert von 120 mmHg günstiger zu sein scheint als der bisher anvisierte Wert von bis zu 140 mmHg.2 Anhand von über 9.000 Patienten wurde untersucht, wie sich der durchschnittliche Wert von 135 mmHg bzw. ein Zielwert von durchschnittlich 122 mmHg auf das Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen (bspw. Herzinfarkt, akutes Koronarsyndrom, Schlaganfall, Herzinsuffizienz) auswirkt. Nach einer Behandlungsdauer von 3 Jahren traten die erwähnten Erkrankungen unter der intensiven Blutdrucksenkung um 25 % seltener auf. Auch die Sterblichkeit verminderte sich um 27 %.

Die Ärzte dieser Studie kommen nun zu dem Schluss, dass bei Patienten mit hohem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, aber ohne Diabetes mellitus oder früherem Schlaganfall, der systolische Blutdruck auf Werte um 120 mmHg gesenkt werden sollte. Aufgrund dieser Ergebnisse werden derzeit neue Leitlinien zur Behandlung des Bluthochdrucks erstellt. Übrigens: Für die Diagnose Bluthochdruck müssen nicht beide Grenzwerte des Blutdrucks überschritten sein. Auch wenn nur einer der beiden Grenzwerte erreicht wurde, spricht man von Bluthochdruck.

Bluthochdruck senken und Vorhofflimmern vorbeugen

Wie kann man Vorhofflimmern vorbeugen? Jeder sollte seine Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- Erkrankungen kennen und Risiken minimieren. Bluthochdruck gehört zu den häufigsten und zugleich beeinflussbaren Ursachen von Vorhofflimmern. Vorhofflimmern tritt häufig in Kombination mit einem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) auf. Bei Vorliegen von Bluthochdruck erhöht sich das Risiko, Vorhofflimmern zu entwickeln, um das 1,7fache.3 Die Krankheitshäufigkeit von Vorhofflimmern beträgt 25-50 % bei Patienten mit Bluthochdruck. Unter den Ursachen für Vorhofflimmern nimmt die Hypertonie Platz 1 ein.3 Da das Auftreten von Vorhofflimmern bei Hypertonie mit erhöhten Raten an Schlaganfällen, Herzschwäche und Blutungen assoziiert ist, ist die Identifizierung von Risikofaktoren wichtig, um schlimme Folgen für die Gesundheit zu vermeiden. Lesen Sie hier, welche weiteren Risikofaktoren Vorhofflimmern begünstigen!

Referenzen
  1. Robert Koch-Institut. Epi Bull 2015; 5: 33
  2. The SPRINT Research Group. N Engl J Med 2015; 373: 2103-16
  3. Hindricks G et al. Eur Heart J. 2021; 42(5): 373-498