Mein Leben mit Vorhofflimmern – eine Patientin berichtet
Schneller und unregelmäßiger Herzschlag – diese Anzeichen bemerkte die 71-jährige Margret H. erstmals vor 6 Jahren. Ihr behandelnder Arzt diagnostizierte nach eingehender Untersuchung die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Für die immer noch berufsstätige Patientin zunächst eine schwierige Situation: Sie wollte ihr bisheriges, aktives Leben nicht aufgeben und wusste doch, dass sie ohne Rücksicht auf ihre Erkrankung nicht dauerhaft gesund und zufrieden weiterleben könnte. Welche Therapie ihr geholfen hat, wie sie den Umgang mit Vorhofflimmern heute meistert, erzählt Margret H. im folgenden Interview:

1. Was wussten Sie vor Ihrer Diagnose über Vorhofflimmern?
"Vor meiner Erkrankung wusste ich so gut wie nichts über Vorhofflimmern. Zum Glück hat mein behandelnder Arzt mich dann umfassend aufgeklärt. Dafür hat er sich auch richtig viel Zeit genommen."
2. Wurden Sie ausreichend von Ihrem Arzt zu dem erhöhten Risiko von ischämischen Schlaganfällen, sogenannten Hirninfarkten, bei Vorhofflimmern informiert?
"Dass Patienten mit Vorhofflimmern ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben, hat mir mein Arzt sehr offen und ausführlich erklärt. Aber auch, dass es inzwischen gute Medikamente zur Schlaganfallvorbeugung gibt und warum es so wichtig ist, dass ich regelmäßig einen Blutgerinnungshemmer einnehme. Die enge Verknüpfung von Herz und Gehirn war mir vorher so nicht bewusst."
3. Welche Schritte hat Ihr behandelnder Arzt nach der Diagnose eingeleitet?
"Zunächst hat er mir ein Antiarrhythmikum verschrieben. Leider haben sich die Beschwerden durch das Vorhofflimmern dadurch nicht anhaltend gebessert – es gab immer noch Zeiten, in denen ich nachts aufrecht im Bett gesessen habe, weil mein Herz so gerast hat. Einmal ging es mir sogar so schlecht, dass ich den Notarzt rufen musste. Vor etwa zwei Jahren hat mir mein Arzt dann von einer modernen Therapiemöglichkeit zur Schlaganfallvorsorge bei Vorhofflimmern erzählt und mir diese verordnet. Seitdem nehme ich einen der modernen Gerinnungshemmer zur Schlaganfallvorbeugung ein. Das Antiarrhythmikum nehme ich weiter."
4. Wie zufrieden sind Sie mit der Handhabung der aktuellen Therapie?
"Das klappt wirklich gut – ich habe die Einnahme fest in meinen Tagesablauf integriert. Zusätzlich erinnert mich mein Lebensgefährte, wenn es Zeit für mein Medikament ist, so dass ich in jedem Fall daran denke. Eine regelmäßige Einnahme ist nämlich sehr wichtig, sagt mein Arzt."
5. Gibt es durch die Therapie mit dem neuen Medikament Einschränkungen, z.B. bei der Ernährung o.ä.?
"Nein, überhaupt nicht. Ich kann essen, was ich möchte – achte aber natürlich auf eine gesunde Ernährung. Ich finde es auch gut, dass ich nicht ständig zum Arzt muss, damit die Dosis des Medikamentes für mich angepasst wird. Nur die Nierenfunktion muss vor Beginn der Behandlung und im Verlauf in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden."
6. Welche Auswirkungen hat die Krankheit insgesamt auf Ihren Alltag?
"Ich mache bei anstrengenden Tätigkeiten, wie Gartenarbeit, mehr Pausen als früher, weil ich schon merke, dass man sich nicht überanstrengen sollte. Wenn ich mir ab und zu eine Ruhephase gönne, kann ich aber fast alles machen. Ich führe insgesamt ein aktives Leben und gehe auch regelmäßig schwimmen."
7. Welche Tipps würden Sie anderen Betroffenen geben?
"Zunächst ist es wichtig, die Zeichen des eigenen Körpers zu beobachten und seine Grenzen zu kennen. Weiter bin ich fest davon überzeugt, dass neben dem richtigen Medikament und einer regelmäßigen Einnahme das Zusammenspiel von Körper und Seele entscheidend ist. Eine positive Lebenseinstellung kann auch beim Umgang mit Vorhofflimmern helfen – wenn ich mich an einem Tag mal nicht so gut fühle, gönne ich mir immer etwas Schönes. Dann geht es gleich etwas besser."