Wie wird Vorhofflimmern diagnostiziert?
In der Regel kann Ihr Arzt durch Tasten des Pulses und Abhören mit einem Stethoskop bereits erkennen, ob Sie an Vorhofflimmern leiden. Zur Bestätigung der Diagnose wird ein Elektrokardiogramm (EKG) durchgeführt, das Ihre Herzaktivität aufzeichnet. Damit lässt sich die Herzrhythmusstörung eindeutig feststellen.
Da Vorhofflimmern bei vielen Patienten zunächst nur in Episoden auftritt, kann ein Langzeit-EKG notwendig sein. Mit einem tragbaren EKG-Gerät werden über einen längeren Zeitraum (meist 24 Stunden, zum Teil 72 Stunden) Herzfrequenz und Herzrhythmus gemessen. So kann auch ein nur zeitweise auftretendes Vorhofflimmern diagnostiziert werden.
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Unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Lebens- und Krankengeschichte kommen auch folgende Untersuchungen zum Einsatz, um die Ursachen und möglichen Folgen der Erkrankung abzuklären und eine individuelle Therapie einzuleiten:
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Vorhofflimmern aufspüren
Nach Angaben des Kompetenznetzes Vorhofflimmern gibt es in Deutschland rund zwei Million Vorhofflimmerpatienten.1 Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei älteren Menschen. Die Erkrankung zeichnet sich durch einen unregelmäßigen, meist zu schnellen Herzschlag aus und hat typische Anzeichen wie Herzstolpern oder -rasen. Allerdings bleibt Vorhofflimmern oft unbemerkt, es wird dann asymptomatisches Vorhofflimmern genannt. Die Rhythmusstörung tritt dann anfallsweise auf, beginnt spontan und hört meistens innerhalb von 24 Stunden, seltener auch innerhalb von 48 bis 72 Stunden von selbst wieder auf (paroxysmales Vorhofflimmern). Vorhofflimmer-Episoden verlaufen bei bis zu 87 % der Patienten asymptomatisch.2 Insgesamt sind asymptomatische Vorhofflimmer-Episoden zehn - bis zwölfmal häufiger als symptomatische. Wird diese Form der Herzrhythmusstörung nicht erkannt und behandelt, hat dies unter Umständen schwerwiegende Folgen. Unter Umständen hat die Nichtentdeckung schwerwiegende Folgen, da bei Vorhofflimmern das Risiko für einen Schlaganfall erhöht ist. Um asymptomatisches Vorhofflimmern aufzuspüren, ist eine genaue Diagnose die Voraussetzung. Hierfür werden die Patienten gebeten, ein tragbares EKG-Gerät über einen 24-Stunden-Zeitraum (oft auch 72 Stunden) zu tragen. Das sogenannte Holter-Monitoring ermöglicht den Ärzten eine konstante Messung von Herzfrequenz und Rhythmus.
Referenzen
- Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. Patientenbroschüre, Auflage 2018. Verfügbar unter https://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/sites/default/files/redaktion/dateien/2020/AFNET_Patientenbrosch%C3%BCre_Neuauflage%202018_final_20180220_0.pdf Zuletzt aufgerufen am 24.11.2021.
- Hindricks G et al. Eur Heart J. 2021; 42(5): 373-498